Unser erster Ausflug galt dann natürlich der verbotenen Stadt, einem riesigen Areal mitten im Stadtzentrum, in dem bis vor knapp hundert Jahren die Kaiser von China gelebt haben. Das Prinzip der riesigen Anlage ist ähnlich der Anlage, die wir in Hue in Vietnam erleben durften (Hier weiß jetzt der treue Leser sofort Bescheid ;-)). Mehrere gigantische, hintereinander liegende Plätze auf die man durch jeweils riesige Tore kommt, bilden den ersten Teil der Anlage. Uns haben sowohl die niedrigen Temperaturen um 8 Grad (wir haben nach 10 Wochen tropischen Temperaturen keine Jacken besessen) als auch die extremen Touristenmassen völlig unvorbereitet getroffen. Hunderte von Touristengruppen (die Meisten davon einheimisch), die sich nur durch die unterschiedlichen Farben der Käppies unterscheiden ließen und die oft sehr rüpelhafte Art des Drängelns bis Schubsens und Wegschiebens der Chinesen machten den Besuch der verbotenen Stadt zu einem sehr besonderen Erlebnis. Vor allem nach der Einsamkeit in Brunei ;-) Hunderte von Tempeln (Einer Sage nach gibt es 9999,5 Räume), ein verwinkelter Garten und viele Ausstellungen sowie die spirituelle Präzision der Gebäude (Türe haben 81 Nägel in Neuner-Reihen, die neun hat eine besondere Bedeutung in der chinesischen Mythologie), die Vielfalt der Drachenabbildungen und viele weitere Verzierungen haben uns über mehrere Stunden fasziniert.
Direkt an die verbotene Stadt schließt sich der Platz des himmlischen Friedens an. Der Tian‘anmen, eigentlich eine riesige Steinplattenwüste, wird neuerdings durch zwei große Videoleinwände geschmückt auf denen Propaganda-Filme die Schönheit Chinas mit entsprechender Musikuntermalung preisen. Außerdem kann man noch in einem Mausoleum Maos einbalsamierten Leichnam bewundern und der Platz wird an zwei Seiten von großen klassizistischen Bauten mit Kommunismus-Symbolen eingerahmt.
Das U-Bahnnetz in Peking ist zwar sehr weit ausgebaut und verbindet die wichtigsten Punkte der Stadt, trotzdem haben die Menschenmassen und das Gequetsche nicht zu einem angenehmen Fahrtvergnügen beigetragen. Taxifahren ist glücklicherweise immer noch spottbillig (U-Bahnfahrt ca. 0,20 € und durchschnittliche Taxifahrt 3 €), allerdings zur Rush-Hour fast unmöglich, da es keine freien Taxen auf der Straße gibt.
Wir haben uns trotzdem irgendwie durchgekämpft. Es gibt außerdem viele weitere Tempel, viele schön hergerichtete Parks und eine weitere Besonderheit: Hutongs. Das sind kleine, verwinkelte Straßen, die man aber erst suchen muss, denn das Stadtbild Pekings wird von vielen Hochhäusern, unzähligen Einkaufszentren und zwei- bis vierspurigen Straßen geprägt. Diese Hutongs mussten der Stadtentwicklung an vielen Orten weichen und symbolisieren noch das „alte“ Peking. Mittlerweile hat die Stadt ihren touristischen Wert erkannt und die noch verbleibenden Hutongs stehen unter besonderem Schutz und werden restauriert. Hier findet man auch noch kleinere Geschäfte mit landestypischen Angeboten: Von chinesischer Medizin über Tee bis hin zu allen möglichen Handwerksgegenständen.
Außerdem ist der Einfluss den die olympischen Spiele von 2008 auf Peking gehabt haben überall zu sehen. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind frisch saniert und renoviert und leider fehlt an der einen oder anderen historischen Ecke etwas der Charme der Verwitterung. Natürlich haben wir uns auch das Vogelnest, das Stadion der Spiele, sowie das Watercube angeschaut.
Ach ja, Jacken haben wir uns schon am ersten Tag gekauft ;-)
Hallo, schön, daß Ihr wieder aus dem Nebel aufgetaucht seid, war etwas frustig, jeden Tag zu gucken und nichts zu finden.Die Jacken könnt Ihr auch hier gut brauche, denn hier ist absolut nichts mit tropischen Temperaturen, nicht mal Indian Summer haben wir. Genießt de letzten Tage! Susanne
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