Samstag, 16. Oktober 2010

Geisterstadt aus den 80ern - 3 Tage Stillarbeit in Brunei Bandar Seri Begawan

Unser Ausflug ins Sultanat Brunei begann mit einem mehrminütigen islamischen Gebet im Flugzeug von Royal Brunei Airways vor dem Abflug aus Kuching. Abends angekommen stürzten wir uns gleich zur Erkundung in die Großstadt… und waren doch sehr überrascht, dass die großen, breiten Straßen mehr oder weniger ausgestorben waren. Uns war zwar klar, dass es hier eher gesittet zugeht und wir hier auch nicht auf eine große Partynation stoßen würden (es gilt absolutes Alkohol- und Rauchverbot in Brunei!), aber mit einer Geisterstadtatmosphäre hatten wir nicht gerechnet. Freitag wurde es auch nicht lebhafter, da dies schon der erste Tag des islamischen Wochenendes ist. Samstags wird dann wieder gearbeitet und Sonntag ist zweiter Tag des Wochenendes.

Die große Moschee erstrahlt hier zwar in Innenstadtnähe, aber sämtliche anderen Häuser und Geschäfte wirken eher wie aus den 80ern. Selbst das große Einkaufszentrum mitten im Zentrum könnte in einem Wettbewerb gegen die 99-Cent-Läden der Mülheimer Innenstadt durchaus den Kürzeren ziehen ;-) Wir haben dann noch ein sehr leckeres einheimisches Restaurant mit Dim Sums gefunden, und uns auf die Suche nach weiteren Alternativen für die drei Tage unseres Aufenthalts gemacht. Da wir für Ausflüge die Wahl zwischen einem Tagesausflug zu einem riesigen Monument für das “Eine Milliardste gefördertes Barrel Erdöl” und einem Trip zu einem großen Disneyland-artigen Vergnügungspark hatten, bei dem leider mittlerweile alle Attraktionen bis auf ein Karussell geschlossen sind, haben wir vorwiegend am Pool gelegen und geschmökert. Zwischendurch sind wir noch kurz über die Straße ins Museum der Kroninsignien seiner Majestät des Sultans Kebawah Duli Yang Maha Mulia Paduka Seri Baginda Sultan Haji Hassanal Bolkiah Mu'izzaddin Waddaulah Ibni Almarhum Sultan Omar Ali Saifuddien Sa'adul Khairi Waddien von Brunei geschlendert um dort zwei Stunden auf Gastgeschenke verschiedenster asiatischer Länder zu seiner Krönung und Heirat schauen zu dürfen und zwischendurch pixelige Polo-Fotos seiner Durchlaucht aus der englischen Militärakademie Sandhurst bestaunen zu können ;-)

Wie ihr seht freuen wir uns schon auf unsere nächste, aber auch leider letzte Station: Peking. Morgen fliegen wir nach Kuala Lumpur von wo aus wir am Montag weiter ins Großreich China aufbrechen werden.

Okay, ein schönes Motiv ist uns dann doch vor die Linse gekommen ;-)
Nein, die Touristenhorden haben wir aus diesem Foto nicht wegretuschiert (Philipp konnte sogar nach Betätigung des Selbstauslösers eine 4-spurige Straße überqueren :-))
Menschenleere Straßen mit gewöhnungsbedürftigem Plastik-Blumen-Schmuck
Die ärmlichen Stelzenhäuser auf dem Fluß mit ca. 20.000 Bewohnern stehen in krassem Gegensatz zur prächtigen Moschee
Lisa mit Dim Sum in exotischen Farben - Das wird jetzt anscheinend zur Gewohnheit (siehe Kuching) ;-)

1 Kommentar:

  1. Also, der längste Name, der mir bisher untergekommen war, war der von Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud Al Gossarah - aber das war bei Karl May. Na ja, unterschreiben wird der Sultan so wohl nicht- was würden das für Dokumente!Und ruhige Straßen sind sicher sehr schön, aber nicht sooo erzwungen.Hoffe, Peking bietet Euch mehr!

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