Montag, 25. Oktober 2010

Die besten zehn Erlebnisse unserer Reise

  • Die Tempel von Angkor Wat zu Fuß und mit dem Tuk-Tuk zu erkunden
  • Vietnamesische Köstlichkeiten in der mit Lampions beleuchteten Altstadt von Hoi An zu probieren
  • Auf dem Deck unserer Dschunke den Sternenhimmel über der Halong Bucht zu beobachten
  • Mit Mönchen und Burmesen in der Shewadagon-Pagode zu plaudern
  • Den Sonnenuntergang über den Tempeln von Bagan zu bestaunen
  • Die Hin- und Rückreise zum goldenen Felsen heil überstanden zu haben
  • Den Blick auf die Petronas-Tower und die Skyline von Kuala Lumpur bei Nacht zu genießen
  • Die bunte Unterwasserwelt der Gili Inseln zu erleben
  • Mit den Orang-Utans und Langnasenaffen auf Borneo zu frühstücken
  • Bei mystischem Ambiente auf der chinesischen Mauer zu wandern

Samstag, 23. Oktober 2010

Eine erneute Schreibblockade…

…wurde uns von der chinesischen Regierung auferlegt. Auch wenn wir gerade in einem Times-Interview mit Premierminister Wen gelernt haben, dass in China angeblich Pressefreiheit herrsche bzw. Regierungskritik öffentlich geäußert werden dürfe.

Daher bekommt ihr ,wie schon bei Myanmar, unten unsere Erlebnisse und Eindrücke zu Peking und Umgebung nachgeliefert.

Kulinarischer Schlusspunkt

Die letzten Abende unserer fast dreimonatigen Reise waren noch von drei ausgefallenen kulinarischen Erlebnissen geprägt:

1. Peking-Ente: Natürlich darf dieses weltbekannte Gericht nicht bei einem Peking-Besuch fehlen. Wir haben ein tolles Lokal dafür gefunden und durften dabei zusehen wir unsere eigene Ente fachmännisch tranchiert wurde. Dann bekamen wir Untertassen-große, hauchdünne Teigladen, die wir jeweils immer mit einem Stück Ente mit verschiedenem Gemüse (Rettich, Gurke, Zwiebel, etc.) und Gewürzen (Knoblauch, Zucker, Bohnenpaste) gefüllt haben.

2. Hot-Pot: Ähnlich wie Fondue, kann man bei diesem traditionellen chinesischen Gericht zuerst zwischen verschiedenen Brühen aussuchen (z.B. klare Brühe, Curry, Miso, etc.) und dann Fleisch, Seafood, Nudeln und Gemüse bestellen. Die Zutaten werden dann in der Brühe gekocht. Allerdings werden diese jeweils nacheinander gekocht und gegessen, und wir haben beim herausfischen mit Stäbchen auch etwas Hilfe bekommen ;-)

3. Teppanyaki: Eine spezielle Form des japanischen BBQ. Wir haben einen eigenen Raum mit einem eigenen Koch bekommen. Dabei sitzt man vor einer heißen Grillplatte und sucht sich verschiedene Zutaten (Fleisch, Fisch, Gemüse und Nudeln) aus, die dann fachmännisch vor den eigenen Augen gegrillt und gewürzt werden. So kann man sich auch gleich beim Koch beschweren wenn etwas nicht passt ;-) Wir hatten jedoch keinen Grund zum Klagen, unser Steak, Lachsfilet und Riesengamba haben vorzüglich geschmeckt!
Leckere Seegurke zur Vorspeise (aber nicht für uns ;-))
Leckere knusprige Peking-Ente
Zutaten und Soßen für unseren Hot-Pot
Und unser persönlicher Koch bei der Filetzubereitung

Sommerpaläste im Herbst…

… sind ein wunderbares Ausflugsziel. Wie die vietnamesischen Kaiser haben auch die chinesischen Kaiser im Sommer Zuflucht außerhalb der Stadt gesucht. Im Norden Pekings gibt es gleich zwei alte Sommerpaläste.

Der neuere Palast ist fast vollständig renoviert worden und liegt an einem großen See. Die Menschenmassen aus der verbotenen Stadt sind auch hier vorzufinden, was angesichts der schönen Gebäude und Landschaft auch nicht verwundert.

Nur 4 km weiter steht die Anlage des alten Sommerpalast, die von sehr viel weniger Touristen frequentiert wird, aber aus unserer Sicht landschaftlich viel mehr Charme besitzt. Von den ehemaligen Gebäuden stehen zwar nur noch ein paar Ruinen, aber die Anlagen liegen inmitten von ein paar malerischen Seen, die mit Trauerweiden und Zypressen geschmückt sind und durch kleine Brücken miteinander verbunden sind.

(Nebeliger) Besuch der großen Mauer

Leider hat uns das grau-nebelige Wetter auch bis zur 90 km entfernten großen chinesischen Mauer begleitet. Zwar konnten wir diesmal die Touristenmassen umgehen, in dem wir uns ein etwas weiter entferntes Stück Mauer ausgesucht haben, aber leider konnten wir den sonst wohl atemberaubenden Ausblick auf die Szenerie nicht erleben. Dafür hatte es etwas faszinierendes und mystisches auf der Mauer entlang zuwandern und immer weitere Teile der Mauer sowie hohe Wehrtürme aus dem Nebel langsam auftauchen zu sehen.

Dabei fanden wir es etwas erschreckend, dass die ehemals mehrere tausend Kilometer lange Mauer in weiten Teilen gar nicht mehr existiert sondern nur an einigen Stellen für die Touristen rekonstruiert worden ist. Große Teile der ehemaligen Stücke sind entweder Infrastrukturprojekten wie Straßen oder Schienen gewichen oder sind von der lokalen Bevölkerung als billiges Baumaterial verwendet worden. Die Restaurierung des Teils den wir besucht haben (Mutianyu) wurde übrigens von Henkel aus Düsseldorf mitfinanziert ;-)

Peking - Kalter Empfang in der Kaiserstadt

Knapp zehn Stunden hat unsere Anreise von Kuala Lumpur über Tianjin nach Peking gedauert. Willkommen geheißen wurden wir von unangenehm kalten Temperaturen, grauem Nebel und einer völlig überfüllten U-Bahn. Selbst nach dem Ausstieg an der richtigen Haltestelle waren wir total verloren und konnten unser Hotel nicht finden. Die Sprach- und Lesebarrieren haben uns eine Orientierung unmöglich gemacht. Glücklicherweise konnten wir durch Mithilfe eines Passanten doch noch ein Gefährt finden, dass uns - konform mit unserem stetigen Understatement und gegen die eigentliche Fahrtrichtung - vor unser Hotel gebracht hat ;-)
Unser erster Ausflug galt dann natürlich der verbotenen Stadt, einem riesigen Areal mitten im Stadtzentrum, in dem bis vor knapp hundert Jahren die Kaiser von China gelebt haben. Das Prinzip der riesigen Anlage ist ähnlich der Anlage, die wir in Hue in Vietnam erleben durften (Hier weiß jetzt der treue Leser sofort Bescheid ;-)). Mehrere gigantische, hintereinander liegende Plätze auf die man durch jeweils riesige Tore kommt, bilden den ersten Teil der Anlage. Uns haben sowohl die niedrigen Temperaturen um 8 Grad (wir haben nach 10 Wochen tropischen Temperaturen keine Jacken besessen) als auch die extremen Touristenmassen völlig unvorbereitet getroffen. Hunderte von Touristengruppen (die Meisten davon einheimisch), die sich nur durch die unterschiedlichen Farben der Käppies unterscheiden ließen und die oft sehr rüpelhafte Art des Drängelns bis Schubsens und Wegschiebens der Chinesen machten den Besuch der verbotenen Stadt zu einem sehr besonderen Erlebnis. Vor allem nach der Einsamkeit in Brunei ;-) Hunderte von Tempeln (Einer Sage nach gibt es 9999,5 Räume), ein verwinkelter Garten und viele Ausstellungen sowie die spirituelle Präzision der Gebäude (Türe haben 81 Nägel in Neuner-Reihen, die neun hat eine besondere Bedeutung in der chinesischen Mythologie), die Vielfalt der Drachenabbildungen und viele weitere Verzierungen haben uns über mehrere Stunden fasziniert.

Direkt an die verbotene Stadt schließt sich der Platz des himmlischen Friedens an. Der Tian‘anmen, eigentlich eine riesige Steinplattenwüste, wird neuerdings durch zwei große Videoleinwände geschmückt auf denen Propaganda-Filme die Schönheit Chinas mit entsprechender Musikuntermalung preisen. Außerdem kann man noch in einem Mausoleum Maos einbalsamierten Leichnam bewundern und der Platz wird an zwei Seiten von großen klassizistischen Bauten mit Kommunismus-Symbolen eingerahmt.
Das U-Bahnnetz in Peking ist zwar sehr weit ausgebaut und verbindet die wichtigsten Punkte der Stadt, trotzdem haben die Menschenmassen und das Gequetsche nicht zu einem angenehmen Fahrtvergnügen beigetragen. Taxifahren ist glücklicherweise immer noch spottbillig (U-Bahnfahrt ca. 0,20 € und durchschnittliche Taxifahrt 3 €), allerdings zur Rush-Hour fast unmöglich, da es keine freien Taxen auf der Straße gibt.
Wir haben uns trotzdem irgendwie durchgekämpft. Es gibt außerdem viele weitere Tempel, viele schön hergerichtete Parks und eine weitere Besonderheit: Hutongs. Das sind kleine, verwinkelte Straßen, die man aber erst suchen muss, denn das Stadtbild Pekings wird von vielen Hochhäusern, unzähligen Einkaufszentren und zwei- bis vierspurigen Straßen geprägt. Diese Hutongs mussten der Stadtentwicklung an vielen Orten weichen und symbolisieren noch das „alte“ Peking. Mittlerweile hat die Stadt ihren touristischen Wert erkannt und die noch verbleibenden Hutongs stehen unter besonderem Schutz und werden restauriert. Hier findet man auch noch kleinere Geschäfte mit landestypischen Angeboten: Von chinesischer Medizin über Tee bis hin zu allen möglichen Handwerksgegenständen.
 
 Außerdem ist der Einfluss den die olympischen Spiele von 2008 auf Peking gehabt haben überall zu sehen. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind frisch saniert und renoviert und leider fehlt an der einen oder anderen historischen Ecke etwas der Charme der Verwitterung. Natürlich haben wir uns auch das Vogelnest, das Stadion der Spiele, sowie das Watercube angeschaut.
Ach ja, Jacken haben wir uns schon am ersten Tag gekauft ;-)

Samstag, 16. Oktober 2010

Geisterstadt aus den 80ern - 3 Tage Stillarbeit in Brunei Bandar Seri Begawan

Unser Ausflug ins Sultanat Brunei begann mit einem mehrminütigen islamischen Gebet im Flugzeug von Royal Brunei Airways vor dem Abflug aus Kuching. Abends angekommen stürzten wir uns gleich zur Erkundung in die Großstadt… und waren doch sehr überrascht, dass die großen, breiten Straßen mehr oder weniger ausgestorben waren. Uns war zwar klar, dass es hier eher gesittet zugeht und wir hier auch nicht auf eine große Partynation stoßen würden (es gilt absolutes Alkohol- und Rauchverbot in Brunei!), aber mit einer Geisterstadtatmosphäre hatten wir nicht gerechnet. Freitag wurde es auch nicht lebhafter, da dies schon der erste Tag des islamischen Wochenendes ist. Samstags wird dann wieder gearbeitet und Sonntag ist zweiter Tag des Wochenendes.

Die große Moschee erstrahlt hier zwar in Innenstadtnähe, aber sämtliche anderen Häuser und Geschäfte wirken eher wie aus den 80ern. Selbst das große Einkaufszentrum mitten im Zentrum könnte in einem Wettbewerb gegen die 99-Cent-Läden der Mülheimer Innenstadt durchaus den Kürzeren ziehen ;-) Wir haben dann noch ein sehr leckeres einheimisches Restaurant mit Dim Sums gefunden, und uns auf die Suche nach weiteren Alternativen für die drei Tage unseres Aufenthalts gemacht. Da wir für Ausflüge die Wahl zwischen einem Tagesausflug zu einem riesigen Monument für das “Eine Milliardste gefördertes Barrel Erdöl” und einem Trip zu einem großen Disneyland-artigen Vergnügungspark hatten, bei dem leider mittlerweile alle Attraktionen bis auf ein Karussell geschlossen sind, haben wir vorwiegend am Pool gelegen und geschmökert. Zwischendurch sind wir noch kurz über die Straße ins Museum der Kroninsignien seiner Majestät des Sultans Kebawah Duli Yang Maha Mulia Paduka Seri Baginda Sultan Haji Hassanal Bolkiah Mu'izzaddin Waddaulah Ibni Almarhum Sultan Omar Ali Saifuddien Sa'adul Khairi Waddien von Brunei geschlendert um dort zwei Stunden auf Gastgeschenke verschiedenster asiatischer Länder zu seiner Krönung und Heirat schauen zu dürfen und zwischendurch pixelige Polo-Fotos seiner Durchlaucht aus der englischen Militärakademie Sandhurst bestaunen zu können ;-)

Wie ihr seht freuen wir uns schon auf unsere nächste, aber auch leider letzte Station: Peking. Morgen fliegen wir nach Kuala Lumpur von wo aus wir am Montag weiter ins Großreich China aufbrechen werden.

Okay, ein schönes Motiv ist uns dann doch vor die Linse gekommen ;-)
Nein, die Touristenhorden haben wir aus diesem Foto nicht wegretuschiert (Philipp konnte sogar nach Betätigung des Selbstauslösers eine 4-spurige Straße überqueren :-))
Menschenleere Straßen mit gewöhnungsbedürftigem Plastik-Blumen-Schmuck
Die ärmlichen Stelzenhäuser auf dem Fluß mit ca. 20.000 Bewohnern stehen in krassem Gegensatz zur prächtigen Moschee
Lisa mit Dim Sum in exotischen Farben - Das wird jetzt anscheinend zur Gewohnheit (siehe Kuching) ;-)