Gegen die Metropole Saigon (oder Ho-Chi-Minh-City) kommen uns die vergangenen Tage in Kambodscha wie Urlaub auf dem Dorf vor, zumindest was die Situation in Phnom Penh angeht.
Zwar bemerkt man noch die Überbleibsel der französischen Kolonialherrschaft (die ja auch erst vor ca. 55 Jahren geendet hat) anhand des Stadtbilds in Form von beeindruckenden Bauwerken, aber auch vielen gemütlichen Cafés und Restaurants. Genauso prägend für das Stadtbild sind aber auch die verschiedenen religiösen Gebäude, wie buddhistisch-taoistisch geprägte Pagoden, christliche Kirchen, Moscheen oder hinduistische Tempel die nicht zuletzt das Religions-Wirrwarr unter den Vietnamesen ganz gut widerspiegeln.
Die darauffolgende Episode, die so viel Leid über Vietnam gebracht hat, ist aber mindestens genauso präsent. Ein langer Besuch im sehr einseitig dargestellten, aber deswegen nicht minder bedrückenden Kriegsrelikte Museum zum Krieg mit den Amerikanern hat uns dies noch einmal besonders vor Augen geführt.
Omnipräsent ist allerdings der Aufschwung, den das Land seit der Öffnung für die Marktwirtschaft Ende der 80er Jahre durchmacht hat ohne dabei aber die kommunistischen Symbole in Form von Fahnen, Plakaten und dem allgegenwärtigen Uncle Ho zu vernachlässigen. Horden von modernen Motorrollern in den quirligen Straßen oder auch auf den Gehwegen, wenn diese gerade mal nicht von irgendwelchen Verkaufsständen belagert sind, unzählige Baustellen für neue Hochhäuser, iPhones, moderne Geschäfte etc. sind u.a. eindeutige Anzeichen dafür, dass Vietnam im modernen postkommunistischen Kapitalismus angekommen ist. (Hacki wäre sehr stolz auf diesen Ausdruck ;-))